Wikinger Reisen ist Deutschlands größter Anbieter von weltweiten Wanderreisen. Der Hauptsitz des seit über 40 Jahren bestehenden und in zweiter Generation inhabergeführten Unternehmens befindet sich mitten im Stadtteil Hagen-Haspe am Kirchplatz. Im Zuge einer aufwendigen Fassadensanierung bestand auch der Wunsch, die Außenwerbung neu zu gestalten. Diese sollte sowohl potenzielle Kunden auf das Wikinger Reisebüro im Erdgeschoss aufmerksam machen als auch den rund 100 Mitarbeitern der Verwaltung insbesondere an dunklen Wintertagen Licht geben, wenn sie das Gebäude über einen Nebenzugang betreten und verlassen.
LICHTPLANUNG
Nach Vorgesprächen mit dem Bauherrn bestand schnell Klarheit darüber, dass trotz der vorhandenen Freiflächen am Gebäude keine großen Werbetafeln oder imposante Leuchtreklamen zum Einsatz kommen sollten. Vielmehr ging es darum, die Eckfassade mit ihren erhaltenen historischen Zierelementen so ins rechte Licht zu rücken, dass die neue Beleuchtung den Firmensitz entsprechend repräsentiert und auch für das benachbarte Kirchengebäude samt Vorplatz eine Bereicherung darstellt. Im Planungsverlauf wurden weitere Funktionen der Leuchtwerbung ermittelt und es erfolgte eine detaillierte Aufnahme der Fassade, um über alle baulichen Möglichkeiten informiert zu sein.
REALISIERUNG
Als Schmuckband, Werbebeschriftung und Beleuchtung in einem wurde eine Lichtstruktur aus Neonleuchten entwickelt. Diese kann der gerundeten Ecke des Hauses ohne Lichtunterbrechung folgen, fasst die Fassade zusammen und spannt das Gebäude über die Ecke auf. Tag wie Nacht ist diese Lösung ein nahezu selbstverständlicher Bestandteil der Fassade. Großvolumige Fremdkörper wie vor- oder abgehängte Werbeschilder sind nicht erforderlich.
Als im Rahmen der Fassadensanierung eines der unteren Mauergesimse eine Verblechung erhielt, wurde parallel ein kleiner Technikkanal montiert, der alle elektrischen Komponenten der Neonbeleuchtung aufnimmt. Die gerundete Hausecke stellt für Neonlampen kein Problem dar, da sich diese, über eine Flamme erhitzt, in die gewünschte Form bringen lassen. Aufgrund der leicht beherrschbaren Technik der vor über 100 Jahren erfundenen Neonlampe und ihrer angemessenen Helligkeit für die Nachtbeleuchtung bilden Neonleuchten ein interessantes Werkzeug für die Lichtplanung. Darüber hinaus sind 30 W Leistungsaufnahme pro Meter und eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren wirtschaftlich positive Faktoren im Betrieb.
Im Detail zeichnet sich die Konstruktion der Beleuchtungsanlage dadurch aus, dass ein Abschirmblech die Blendung von Passanten verhindert und ein spezieller Reflektor das Licht zugleich auf den Gehsteig und den Firmenschriftzug richtet. Die einzelnen Lettern des Firmenschriftzugs sind mit Abstand zur Fassade angebracht, damit das durchfallende Licht auf die helle Grundfläche treffen kann und so die scherenschnittartig wirkenden Buchstaben ausleuchtet.
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